Karl-Marx-Hof
In den etwa eineinhalb Jahrzehnten zwischen dem Ende des Ersten Weltkrieges und dem Bürgerkrieg 1934 versuchte die sozialdemokratische Wiener Stadtverwaltung, mit Wohnbauprojekten und anderen Einrichtungen die aus der Monarchie ererbten sozialen Probleme zu lösen. Dadurch gewann die Stadt bis heute internationale Vorbildwirkung. Noch immer existieren viele der damals errichteten Bauwerke, und einige der Ideen jener Zeit wirken bis in die Gegenwart in der Stadtentwicklung nach. Die drei größten und prestigeträchtigsten Sozialbauprojekte waren der Rabenhof im 3. Bezirk (Landstraße), der Karl-Marx-Hof im 19. Bezirk (Döbling) und der George-Washington-Hof an der Grenze zwischen 10. Bezirk (Favoriten) und 12. Bezirk (Meidling).
Der Karl-Marx-Hof ist wohl der prominenteste Gemeindebau Wiens. Von 1927 bis 1930 errichtet, umfasste er ursprünglich 1.382 Wohnungen für etwa 5.000 Menschen. Durch spätere Wohnungszusammenlegungen sind davon heute allerdings nur noch 1.268 übrig. Der verantwortliche Architekt Karl Ehn, ein Schüler Otto Wagners, verwirklichte hier durch zahlreiche Einrichtungen die Visionen des Roten Wiens auf vorbildliche Weise: große Innenhöfe mit weitläufigen Gartenflächen zur Erholung, eine Mutterberatungsstelle, eine Zahnklinik, eine Apotheke, ein Postamt, eine Bücherei, ein Jugendheim, zahlreiche Geschäfte, Zentralwäschereien, … Viele dieser Einrichtungen existieren heute noch.
Im Waschsalon 2 ist eine permanente Ausstellung zum Roten Wien eingerichtet. Nach einem Spaziergang durch den Karl-Marx-Hof bildet ein Besuch dieser Ausstellung den zweiten Teil meines Angebotes.
Andere Angebote zum Roten Wien:
- »Arbeiterbezirk« Meidling
- Rabenhof und Umgebung
- »Ringstraße des Proletariats«
- Siedlerbewegung im Roten Wien
- Wohnlabor Wienerberg
Besonderer Hinweis für Personen mit Mobilitätseinschränkung: Die Route führt teilweise über Treppen (auch im Museum).
Besonderer Hinweis: Die Ausstellung im Waschsalon 2 ist nicht permanent geöffnet, aber für Gruppen auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten besuchbar. Somit ist für eine Voranmeldung eine Vorlaufzeit von zwei Wochen empfehlenswert.
Treffpunkt: dem Bahnhof Heiligenstadt gegenüber neben dem Hauseingang Boschstraße 9 (Boschstraße 9, 1190 Wien)
Zeitspanne: etwa 120 Minuten
Route: von Boschstraße 9 zum Waschsalon 2
Distanz: etwa 3 km
Preis: siehe Preisübersicht
Thematische Zuordnung:
Bei Interesse an diesem Angebot kontaktieren Sie mich, bitte!